Mittwoch, 28. Mai 2008

Kvernmovollen - Gelungenes Wochenendalternativprogramm

Die Enttäuschung über das Expedia-Desaster war groß, noch lange werd ich mich darüber aufregen können. Petz und Knacki verständlicherweise noch mehr - umsonst Urlaub genommen, vergebliche Vorfreude und jede Menge Bürokratenärger...

Doch je mehr ich mich vergangene Woche darüber ärgerte, desto mehr wurde klar: ein Alternativwochenendprogramm muss her! Sonst wäre mir hier aber wohl auch die Decke auf den Kopf gefallen, denn es war schönstes Frühlingswetter (wenn auch noch ziemlich kalt) und da ich ja mit Besuch gerechnet hatte, gab es auch nichts dringendes zu erledigen.
Also schloss ich mich spontan zusammen mit Cristina (die noch etwas Überzeugungsarbeit bedurfte) einer bereits 9-köpfigen Gruppe an, die zur Hütte Kvernmovollen wollten. Da die Hütte so schon mehr als ausgelastet war, kam ich auf die Idee, mein Zelt einzupacken und so noch mitfahren zu können.

Die Gruppe war so international wie ich auf einer Hüttentour bisher noch nicht erlebt hatte. Die stärkste Partei waren vier Franzosen/innen, dann gabs zwei Spanierinnen, eine Belgierin, einen Brasilianer, einen Tschechen und außer mir nur einen Deutschen!
Eloise, die wallonische Belgierin, hatte das Ganze initiert und auch die Hütte gebucht. Ansonsten wurden die Aufgaben dann aber auch größtenteils nationentypisch verteilt. Mag zwar komisch klingen, aber über das ganze Jahr hinweg hab ich doch immer wieder festgestellt, dass die Vorurteile häufig wahr sind und es wirklich unterschiedliche Talente verteilt auf die Länder gibt. Wie folgt sah das dann ungefähr so aus: Stefan und ich organisierten die Anreise, Busfahrt, Kartenmaterial, GPS, Kompass und Navigation. Die Franzosen sorgten für den Umständen entsprechend gutes Essen, der Tscheche war Chef des Holzhackens, der Brasilianer sorgte für interessante Gesprächsthemen und die Spanierinnen... naja, die achteten auf ausreichend Zeit für Siesta :-)

Die Hütte war dann auch noch schöner, als ich sie mir laut Beschreibung vorgestellt hatte. Die Wanderung hin war mit guten drei Stunden vergleichsweise lang und es ging rund 400 Meter bergauf auf letztendlich 868 Meter. Klingt nicht nach viel, bedeutete aber noch jede Menge Schneereste, die es zu durchqueren galt. Wir blieben nur eine Nacht von Samstag auf Sonntag, fanden aber trotzdem noch Zeit für eine kleine Wanderung sowie viel Zeit zum Sonnen, denn das Wetter war traumhaft schön.

In der Nacht (die eigentlich keine war, denn es war durchgehend hell) wurde es im Zelt dann aber doch nochmal ganz schön kalt und wir hatten mit Temperaturen um den Gefrierpunkt zu kämpfen. Erst am Morgen, als die Sonne um den Berg gekrochen war und das Zelt aufwärmte, wurde es angenehm.

Insgesamt eine sehr schöne Hüttentour, auch wenn sie an das eigentlich für das Wochenende geplante vielleicht nicht rankommen konnte. Achja, es war übrigens die für mich 10. erreichte Hütte (exklusive Fehlversuch Nicokoia), was den Titel für die Fotoserie erklärt.

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