Montag, 5. November 2007

Kulturtrip nach Røros

Relativ spontan bin ich am Samstag zusammen mit Hendrik und Michi (also einer Hamburg-Schwaben-Eifel-Connection) nach Røros gefahren. Das kleine Städtchen liegt etwa 180 km entfernt in südöstlicher Richtung, nicht weit von der schwedischen Grenze, und ist berühmt für seine Bergwerksgeschichte. Mehr als 300 Jahre wurde dort Kupfer abgebaut und verhüttet. Besonders sehenswert sind die Häuser des Ortes, die einen ganz eigenen Bergmannsstil haben und fast komplett unter Denkmalschutz stehen.

Die Fahrt begann bei fiesem Schmuddelwetter, aber da es kontinuierlich bergauf ging, wurde aus dem Regen bald Schnee und es wurden einmal ausgiebig die Rally-Fähigkeiten von Hendriks VW-Bulli getestet. In Røros erwartete uns dann ein unerwarteter Touristenaufruhr. Die Saison für Ausländer, insb. Deutsche, ist zwar mittlerweile wirklich vorbei, aber stattdessen waren sehr viele Norweger da, damit hätten wir nicht gerechnet.

Die ganze Stadt war schon tief verschneit und abgesehen von der Hauptstraße, die wirklich zu überfüllt war, sehr idyllisch. Røros ist übrigens auch einer der kältesten Ort Norwegens. Weil er relativ weit im Landesinneren und auf 650 Metern in einem Hochtal liegt, werden hier im Winter regelmäßig Temperaturen unter -30 Grad gemessen, der Rekord aus dem Jahre 1914 liegt bei stattlichen -50,4 Grad. Ganz so kalt war es noch nicht, aber nach Winter sah es schon gut aus. Die Norweger haben für die Fortbewegung auf rutschigen Straßen übrigens ein ganz eigenes Fortbewegungsmittel erfunden. Besonders die Älteren schieben stets so einen Schlitten, der aussieht, wie ein Hundeschlitten ohne Hunde (->Fotos), vor sich her. Wenns bergab geht, kann man sich hinten auf die langen Kufen stellen, vorne ist zudem ein Brett angebracht auf dem man bequem den Einkaufskorb oder einen faulen Passagier mitnehmen kann.

Nach dem Stadtbummel und dem wirklich interessant gestalteten Bergwerksmuseum sind wir dann noch zu einer 20 Kilometer entfernten Kupfermine gefahren, wo wir an einer Führung teilgenommen haben und so auch mal einen Berg von innen sehen konnten. Alles in allem kein spektakulärer, aber doch ein netter kleiner Wochenendtrip.

Für mich gilt es jetzt bis Donnerstag endlich mal meine Hausarbeit zuende zu schreiben, die ich schon so lange vor mir herschiebe. Bisher fehlte irgendwie die Motivation (dieser Post war eigentlich nur Ausrede nicht Hausarbeit schreiben zu müssen), aber da am Donnerstag Deadline ist, werde ich jetzt wohl nochmal ein bisschen reinhauen müssen. Achja, wens interessiert, Thema ist "Business development in Dubai - attempts of establishing a sustainable innovative business environment". Sehr interessant kann ich nur sagen.

Naja, wenn der Abgabetermin vorbei ist, gehts am Freitag endlich mal wieder auf ne Hüttentour. Hoffe es klappt, dann gibts nach dem Wochenende bestimmt wieder einiges zu berichten.

Zum Schluss noch ein Foto vom Sonnenuntergang, der sich hier gestern um kurz nach 4 abspielte:

1 Kommentar:

M.H. hat gesagt…

der schlitten heißt spark und ist tatsächlich im winterlichen norwegen wichtiger als ein fahrrad. macht spaß zu fahren und man kommt gut voran, nicht nur alte, auch junge....