Tja, da hab ich Anfang der Woche noch von so viel schönem Schnee und kaltem Winterwetter berichtet, und jetzt scheint das erstmal alles vorbei zu sein. Mittwochnachmittag schneite es noch, doch dann wurde es auf einmal immer wärmer, der Schnee ging in Regen über und es regnete bei Temperaturen von 5-8 Grand 2 Tage quasi komplett durch. Nicht nur im Tal sonder auch hier in Moholt und sogar in der Bymarka war die weiße Pracht im Nu Matsch. Dabei hatten wir schon fest geplant, heute in der Bymarka Langlaufen zu gehen :-(
Jetzt ist es zwar wieder ein bisschen kälter geworden, der Tag heute war eigentlich ganz schön und da ich mich gerade beim Gang zum Waschkeller fast gemault hab, scheint es auch wieder zu frieren, aber der Schnee ist erstmal weg. Verdammter Fjord, im Landesinneren sieht es nämlich ganz anders aus
Naja, für nächstes Wochenende haben wir wieder eine Hüttentour geplant, mal sehen ob das wieder ne Skitour, oder doch noch einmal ne Wanderung wird.
Sehr nach Winter sieht es übrigens schon mit den Lichtverhältnissen aus. Hell wird es zwar noch relativ früh, aber bereits vor 3 ist die Sonne schon wieder hinter den Bergen im Südwesten verschwunden. Der Sonnenuntergang dauert unheimlich lange, weil die Sonne eben nicht gerade untergeht, sondern ewig lang am Horizont entlangkratzt, aber etwa um 4 ist es dann doch stockdunkel. Wobei stockdunkel eigentlich nicht ganz richtig ist. Die ganze Stadt ist so mit Straßenlaternen zugestellt, dass die ganze Nacht über ein oranger Schein über der Stadt hängt. Besonders als letzte Woche Schnee lag und die Wolken zusätzlich Licht zurückwarfen war es auch um Mitternacht nicht richtig dunkel.
Ansonsten hab ich jetzt auf einmal ziemlich viel Zeit. Die Vorlesungen sind schon vorbei und es geht mit großen Schritten auf die Prüfungszeit zu. Für meinen GIS-Kurs muss ich noch ein paar Übungen machen, aber ansonsten hab ich jetzt erstmal Zeit ein bisschen intensiviert für TravelTainment zu schreiben. Das ist in letzter Zeit ja ein bisschen kurz gekommen.
Heute war ich seit längerem nochmal in der Stadt, beim Frisör und ein bisschen Shoppen, ansonsten ist das wohl mal ein sehr entspanntes Wochenende.
Zeit genug also für eine weitere...
Norwegische Eigenart der Woche: Datenschutz vs. Transparenz
Wenn in Deutschland mal wieder die Debatte über den Schutz persönlicher Daten entbrennt, sollte man mal einen Blick nach Norden werfen. Das Land ist so transparent, dass man im Internet auf den Webseiten der Steuerbehörden nachgucken kann, wie viel Geld sein Nachbar so verdient. Dafür braucht man tatsächlich nur dessen persönliche ID (bis vor einigen Jahren reichte der Name) und die steht auf jeder Rechnung und dürfte sehr leicht zu beschaffen sein. Auch in der Uni merkt man diese Einstellung, denn im Online-Lernsystem (Its Learning) kann beispielsweise der Lehrer eines Kurses genau nachsehen, was man so in dem System gemacht hat. Wenn ich also die vorgeschriebenen Texte nicht lese oder zumindest herunterlade, kann das der findige Professor ganz einfach sehen. Geschickt, oder?
Meine Theorie: Dass hier keiner ein Geheimnis aus seinem Vermögen, oder seinen Einkünften macht, hat sicherlich damit zu tun, das ganz einfach fast alle viel verdienen. Klar gibt es Unterschiede, aber die Arbeitslosigkeit liegt bei 2,5%, die Löhne selbst für einfache Jobs sind sehr hoch und die soziale Absicherung lässt wohl wesentlich weniger Neid aufkommen, als das bei uns der Fall ist. Ok, mit Its Learning hat das nichts zu tun, wahrscheinlich gibt es auch einfach eine liberalere Grundeinstellung, mir gefällt das jedenfalls irgendwie.
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4 Kommentare:
ich vermute, dass es diese regeln gibt, weil hier noch viel mehr der staat als eine gemeinschaft von menschen angesehen wird, die miteinander leben. somit ist es eigentlich nur logisch, dass jeder vom anderen erfahren kann, was dieser denn in den gemeinschaftlichen topf einzahlt, in form von steuern. in deutschland wird der staat als "die da oben" angesehen, die etwas für jemanden entscheiden, hier ist jeder der staat, staatskapital wird somit als volkseigentum angesehen. und so darf jeder sehen, was ein- und ausgezahlt wird.
deswegen muss ich auch noch erwähnen, dass man im internet (und auch in der zeitung, dort wird jährlich in regionalzeitungen alles abgedruckt) nicht sehen kann, wie viel jemand verdient, sondern wie viel steuern er zahlt (wobei man in den meisten fällen dadurch grob auf das einkommen schließen kann).
sich maulen habe ich übrigens noch nie gehört, klingt aber lustig...
Deine Theorie klingt gut, besser hätte ich es nicht sagen können.... Man muss allerdings auch sagen, dass dieses vorbildliche Staat/Bevölkerung-Verhältnis in nem 4,8-Millionen Land sicher wesentlich einfach ist als nem 83-Millionen-Land.
Sich maulen hab ich übrigens auch vorher noch nie gesagt...das hab ich von den Hamburgern ;-)
Mir egal - l´état, c´est moi!
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