24. April
Aachen
Sonnenaufgang: 06.22 Uhr
Sonnenuntergang: 20.46 Uhr
Täglicher Zuwachs der Sonnenscheindauer: 3,5 Minuten
Trondheim
Sonnenaufgang: 05.17 Uhr
Sonnenuntergang: 21.16 Uhr
Täglicher Zuwachs der Sonnenscheindauer: 6 Minuten
Doch das ist nur die halbe Wahrheit:
Denn während die Sonne in Deutschland noch relativ steil untergeht und es nach Sonnenuntergang auch recht schnell dunkeln wird, ist es hier eine Stunde später immer noch taghell und selbst nach 23 Uhr ist noch ein leichter Schimmer am nordwestlichen Horizont auszumachen. Wie auch im Herbst geschah der Umschwung von der dunklen zur hellen Jahreszeit unglaublich schnell. Es kann nicht mehr lange dauern, ehe man auch im tiefsten Dunkel der Nacht noch die Sonne im Norden zumindest erahnen kann.
Themawechsel:
Gestern hab ich in meinem East-Asia-Kurs meine Präsentation gehalten und im International-Economics-Kurs bestätigt bekommen, dass unsere Projektaufgabe bestanden wurde. Damit sind jetzt endlich die lästigen Mid-Term-Geschichten vorüber und unimäßig stehen nur noch ein paar Vorlesungen und die zwei Klausuren Ende Mai an. Für Traveltainment habe ich mittlerweile endlich den Monster-USA-Auftrag fertig und habe für meinen neuen Auftrag (50 Orte in Frankreich mit den Anfangsbuchstaben A-Ba) genug Zeit. Damit ist das Stresslevel im Moment mal wieder angenehm niedrig. Nur die Suche nach einem Praktikumsplatz im Sommer bereitet mir noch Kopfschmerzen, weil ich bislang nur Absagen und Vertröstungen auf später erhalten habe. Dabei sollten sich die Unternehmen doch eigentlich um so einen engagierte Geographiestudenten wie mich reißen, oder nicht?
Naja, aber um sich das lästige Warten auf Antworten zu versüßen, muss ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm her. Und das sieht zur Zeit u.a. so aus:
Seit drei Wochen hab ich mich der NTNUI-Orientering-Gruppe angeschlossen. Orientering (zu deutsch Orientierungslauf) ist wie Innebandy und Langlaufen eine wirklich typisch norwegische Breitensportart. Beim Start bekommt jeder Läufer einen Kartenausschnitt, einen Kompass und ein elektronisches Messgerät in die Hand gedrückt und darf sich dann auf der Suche nach orange-weißen Laternen durch den Wald schlagen. Das Ganze macht trotz dauernassen Füßen und Kratzern an den Extremitäten höllig Spaß, ist aber auch unglaublich anstrengend. Gestern habe ich meinen bislang längsten Lauf absolviert, über 3,5 Kilometer. Klingt lächerlich kurz, aber Fakt ist: mit normalem Laufen kann das überhaupt nicht vergleichen werden. Denn während man beim Joggen auf Wegen schön im gleichen Tempo durchgängig im aeroben Bereich unterwegs ist, muss man beim Orietering ständig irgendwelche Hänge hinauf kraxeln, Sümpfe durchwaten, durch knietiefen Schnee (zumindest noch) stapfen und dabei stets noch Karte und Kompass im Auge behalten. So hab ich für den Parcours gestern ganz 1,5 Stunden gebraucht und war damit noch im guten Mittelfeld. Die Stationen sind teilweise so mies versteckt, dass man sie nicht sieht, wenn man 10 Meter davor steht. Besonders ein Punkt hat mir gestern richtig zu schaffen gemacht und aufgrund eines Verwechslungsfehlers zweier Tümpel auf der Karte, bin ich an einer Stelle schon fast aus dem Kartenausschnitt hinausgelaufen und hatte 20 Minuten lang keinen Plan wo ich war. Da gabs nur eins: Umweg in Kauf nehmen, zum letzten Punkt zurücklaufen und neu orientieren.
Am kommenden Wochenende (morgen früh um 3.30 Uhr gehts los) steht nun ein in ganz Skandinavien bekanntes Event auf dem Programm: Der Tiomila-Lauf in Schweden. Der Lauf ist so etwas wie ein Orientierungs-Volkslauf und findet dieses Wochenende bereits zum 63. Mal statt (http://www.10mila.se). Wie der Name schon sagt, geht der Lauf über 10 Meilen. Dazu muss man aber wissen, dass eine skandinavische Meile nicht etwa dem amerikanischen Maß entspricht, sondern vielmehr 10 Kilometer lang ist. Ja, der Lauf geht also über genau 100 Kilometer, kreuz und quer durch irgendwelche Wälder nördlich von Stockholm. In Wahrheit ist die sportliche Herausforderung aber nicht sooooo groß, denn es ist ein Staffellauf, dessen Teams aus je 10 Läufern bestehen. Die einzelnen Laufabschnitte sind zwischen 7 und 16 Kilometern lang, also im Vergleich zum gestrigen (der mich schon ganz schön geschafft hat) doch nochmal eine gewaltige Steigerung. Dafür soll das Terrain allerdings auch etwas einfacher sein, denn Schweden ist nun mal weniger bergig als Norwegen und mehr durch endlos weite, aber größtenteils flache Wälder geprägt.
Wenn man für 3,5 Kilometer 1,5 Stunden braucht, kann man das mal auf 100 Kilometer hochrechnen... das Rennen wird sich also, auch wenn es vom Terrain her nicht soo schwer ist, eine Weile hinziehen. Erschwerend, zumindest für einige Läufer, kommt hinzu, dass auch in der Nacht gelaufen wird (100 Kilometer wäre sonst wohl nicht am Stück zu schaffen). Ich bin mal sehr gespannt was das alles so geben wird. Gut informiert bin ich über das Programm des Wochenendes noch nicht, daher werde ich wohl auch erst hinterher ausführlich berichten können. Das einzige was ich bislang weiß ist, dass ich um 3.30 Uhr morgen früh am Bus sein muss, sowie Schlafsack, Zelt, Kopflampe und 400 Kronen mitzubringen habe.
Neben dem Orientering waren in der letzten Zeit übrigens auch noch kleinere Skitouren erwähnenswert. Ja, in der Bymarka liegt immer noch mehr als genug Schnee und auch wenn die Loipen nicht mehr gespurt werden, lässt sich da noch einiges anfangen. Besonders wenns nachts friert und der Schnee sehr vereist, ists wirklich noch spannend ;-) Witzig ist, dass viele schon vom Langlaufen auf Mountainbike oder Laufschuhe umgestiegen sind. So sportlern in der Bymarka zuzeit Langläufer, Mountainbiker und Jogger in freundlicher Symbiose lustig um die Wette.
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