Dienstag, 2. Oktober 2007

Versöhnliches Septemberende

Erstmal muss ich leider sagen, dass es jetzt schon wieder keine neuen Fotos gibt. Hat meine Kamera am Anfang ja zumindest noch hin und wieder gute Laune gehabt, geht jetzt wohl gar nichts mehr. Schade eigentlich, ich würde euch gerne ein paar nette Bilder von bunten Wäldern und herbstlichen Aussichten präsentieren können... aber naja, bald hab ich eine Neue! Wer doch was sehen will, dem seien die Fotos vom Michael H. empfohlen (http://www.nordpolarbaer.de).

Auch wenn unser Hüttentrip wieder nicht geklappt hat, war das noch einmal ein sehr schönes Wochenende. Surprise, surprise, das Wetter war nochmal echt gut! Teilweise sehr kalt (nachts hats gefroren) aber dafür endlich noch einmal sonnig. Am Samstag haben wir zur Feier des Tages sogar gegrillt (es gab lecker Polser-HotDogs). Nachdem die Sonne weg war, wurde es zwar etwas kalt, aber hat echt nochmal Spaß gemacht. In den klaren Nächten sind sogar schon die ersten Polarlichter gesichtet worden (leider nicht von mir).
Ich hab das schöne Wetter vor allem nochmal genutzt ein paar Fahrradtouren zu machen (Fahrrad ist nicht perfekt, aber fahrtauglich repariert), schließlich werde ich da wohl bald keine günstigen Gelegenheiten mehr zu haben. Ein Norweger, den ich vom Hockey kenne, hat mir schon empfohlen, mir Spike-Reifen zuzulegen. Die sind hier wohl ziemlich verbreitet, kosten aber mindestens 50 € pro Stück, da werde ich mal überlegen müssen, ob sich das lohnt. Die Fahrradwege werden jedenfalls wohl nicht ausreichend geräumt im Winter und bei dem unbeständigen Wetter hier sind Eisflächen das größte Übel.

Ansonsten bin ich in der letzten Woche vor allem Uni-mäßig recht fleißig gewesen. Für meine Vorlesung "Knowledge Management in a global economy" hab ich jetzt mit meiner Hausarbeit angefangen, die bis Ende Oktober fertig werden muss. Da wir uns das Thema selbst aussuchen durften, war ich so geschickt, mir ein Thema zu wählen, das kein komplettes Neuland für mich ist. Werde mich jetzt über die Wirtschaftsförderungsmaßnamen in Dubai auslassen, was hervorragend in unser Thema passt, besonders weil wir uns idealerweise mit einem Fallbeispiel befassen sollten. Ich hatte auch schon ein Treffen mit unserer Professorin, die ein total witzigen französischen Akzent hat (warum auch immer) und die war ganz angetan von meiner Idee. Man muss allerdings auch sagen, dass die Anforderungen für die Hausarbeit nicht ganz unserem Magister-Niveau (sogar nicht dem Aachener) entsprechen. Umfang sollen 5000 Wörter sein, was so bei 13-15 Seiten auskommen müsste. Formale Vorgaben gibt es quasi nicht, Quellen müssen nur wenige genutzt werden, für Internetquellen gibt es keine Beschränkung und das ganze muss am Ende noch nicht einmal ausgedruckt werden und kann per E-Mail eingereicht werden. Naja, aber dafür ists ja auch auf Englisch.

Auch mit meinem GIS-Kurs durfte ich mich diese Woche ganz schön rumschlagen. Mittlerweile werden die Aufgaben deutlich komplizierter und die letzte hab ich bis zum Schluss nicht hinbekommen, obwohl ich quasi den kompletten Mittwoch von im ComputerLab verbracht habe (und das bei dem schönen Wetter). Eigentlich meine ich alles richtig gemacht zu haben, aber bei jeder Berechnung mit dem 3D-Ausgangsmodell kam nur Datenmüll heraus. Vielleicht stimmt damit auch was nicht, deswegen werde ich jetzt erst einmal abwarten, ob vielleicht mal eine Korrekturversion herauskommt oder so.

Tja, wie einige sicher mitbekommen haben, bekomme ich am Freitag hohen Besuch und bin dementsprechend natürlich eifrig mit den Planungen für eine ereignisreiche Woche beschäftigt (naja, mehr oder weniger ;-)). Am Samstag werden wir wahrscheinlich an einem Eurodinner teilnehmen, an dem Länderteams jeweils eine landestypische Spezialität zubereiten sollen. Was wir danach so machen werden, hängt wohl ein bisschen vom Wetter ab, aber es gibt hinterher bestimmt wieder Einiges zu berichten.

In der Woche danach werde ich mal nach Bergen fahren. Hab irgendwie das Gefühl bekommen vor dem mit großen Schritten nahenden Winter noch unbedingt ein bisschen mehr von Norwegen sehen zu müssen. Der Trip wird sicher spannend... ich fahre abends mit dem Zug los, bin morgens in Oslo, dann gehts tagsüber direkt mit der berühmten Bergenbahn nach.... genau: Bergen. Dort penn ich eine Nacht in ner Jugendherberge und hab quasi anderthalb Tage Zeit mir die Stadt anzugucken. Dann werde ich abends auf dem Hurtiruten-Schiff einchecken, dieser berühmten Postschifflinie, die von Bergen täglich bis zur russischen Grenze und zurück aufbricht. Meine erste Kreuzfahrt wird auf der MS Finnmarken stattfinden, die sogar ein Schwimmbad und zwei Whirlpools auf Deck hat. Allzu komfortabel wird das ganze dann allerdings doch nicht werden, denn aus Kostengründen hab ich mir natürlich die Kabine gespart und werd zwei Nächte irgendwo auf nem Sofa oder so nächtigen müssen. Aber das macht ja nix. Die Fahrt dauert zwei Nächte und einen Tag, wobei es an dem Tag auch noch einen 3-stündigen Stopp in Alsesund gibt, das soll auch ein echt schönes Städtchen sein, das verteilt auf ein paar Inseln liegt. Bin mal gespannt, hoffentlich ist das Wetter einigermaßen, dann gibt hinterher auch wieder schöne Fotos.

Tja, wie ihr seht, wird der Oktober sehr ereignisreich und vielleicht ein wenig stressig werden. Ich hoffe ich finde noch Zeit das ein oder andere Mal bei der UKA vorbeizuschauen. Dieses alle zwei Jahre stattfindende Studentenfestival fängt am Wochenende an und u.a. spielen Muse, Travis, die Pussycat Dolls (die spielen nicht, die hüpfen nur), Turbonegro und Immortal. Mein Immortal-Ticket musste ich allerdings wieder verkaufen, weil sich das mit dem Bergentrip überschnitt. Jetzt werde ich vielleicht doch zu Turbonegro gehen, auch wenn die mich bei Wacken nicht sooo vom Hocker gerissen haben. Aber da die hier natürlich wesentlich bekannter sind, ist die Stimmung bestimmt gut. Außerdem gibt es zwei Vorbands. Wem der Name "Turbonegro" ein wenig suspekt erscheint, dem sei gesagt, dass die hier "Turboneger" heißen und sich zuvor ursprünglich "Nazipenis" genannt hatten. Ja, einen Hang zum Provokanten kann man den Jungs nicht absprechen ;-)

So, zum Schluss möchte ich alle grüßen die mich kennen und die ich sonst noch vergessen hab...
Nein, Scherz beiseite, aber ich möchte mich trotzdem mal für die größtenteils positiven Rückmeldungen bzgl. dieses Blogs bedanken... eigentlich hab ich das ja hauptsächlich für mich selbst und die engeren Freunde und Verwandten angefangen, aber es freut mich natürlich auch, wenn ich so die Kollegen von TravelTainment ein bisschen von der Arbeit abhalten kann ;-) Da ich doch halbwegs regelmäßig Zeit finde mich gedanklich mit euch zu vernetzen, und aus dem Tropfen auf dem heißen Stein der 252 USA-Texte immerhin schon eine kleine Pfütze geworden ist, bin ich ja quasi noch bei euch. Ich hab nur Bedenken, dass ich nach meiner Rückkehr im Kickern nicht mehr konkurrenzfähig bin, bei dem Trainingsvorsprung den ihr so langsam bekommt.

Also wie gesagt, der Oktober wird sehr ereignisreich und vielleicht in bisschen stressig werden. Deshalb könnte es sein, dass der nächste Beitrag ein wenig länger auf sich warten lässt... Doch zu guter letzt gibt es natürlich noch die....


Norwegische Eigenart der Woche: Energiesparen

"Was soll das denn sein?" würde der Norweger fragen (natürlich auf norwegisch).
Nein, Energiesparen ist hier einfach kein Thema. Dabei ist Benzin hier noch deutlich teurer als bei uns (ca. 1,50/Liter) und auch Strom nicht wesentlich günstiger. Doch das scheint die Norweger nicht zu kümmern. Autos werden einfach mal 10 Min. angelassen während man auf jemanden wartet, fast alle Heizungen werden extrem ineffizient mit Strom betrieben, die Fenster sind grundsätzlich undicht und die meisten Häuser aus Holz gebaut. Es gibt sogar das Phänomen, dass die Norweger in den WGs die Lichtschalter abkleben, damit bloß nie jemand das Licht ausmacht. Auf Nachfrage hieß es, das wäre ja schlecht für die Glühbirnen wenn die immer an und aus gemacht würden :-) Nun gut, man könnte sagen, macht ja nix: Über 90 % der elektrischen Energie wird aus umweltfreundlicher Wasserkraft gewonnen, aber so leicht sollte man es sich nicht machen, schließlich könnte man überschüssige Energie auch über Starkstromleitungen exportieren.
Meine Theorie: Der exzessiv hohe Stromverbrauch (es soll sogar beheizte Gehsteige geben) ist eiskaltes Kalkül... Denn wer würde wohl von einer weiteren Klimaerwärmung am meisten profitieren.... hihi, genau! Auch eine Verknappung der Öl- und Gasressourcen würde Norwegen nur nützen, schließlich ließen sich die Vorräte und vor allem die hier entwickelte Fördertechnologie dann noch besser verticken. Warum also sparen? Raus mit den Kilowattstunden, Heizung auf die höchste Stufe, die Temperatur kann man doch auch mit dem Fenster regulieren!

1 Kommentar:

Petzi hat gesagt…

Habe den Eindruck dir mal mit ein paar Ratschlägen das Leben vereinfachen zu müssen;

1. 50 Gold ist für einen Spike-Reifen nicht viel, und du brauchst ja für dein Gefährt nur 3...

2. Bei uneingeschränkten Internetquellen empfehle ich, deiner Professeuse einfach den "Dubai"-Link der englischsprachigen Wikipedia zu schicken; denn nur das Einfache hat Aussicht auf Erfolg!

3. So WESENTLICH viel teurer ist das Benzin bei euch da oben leider auch wieder nicht!

4. Wacken-Karten sind bestellt!

Mit kameradschaftlichen Grüßen,
Petz