Sonntag, 23. September 2007

Ein sportliches Wochenende

Ich hatte ja versprochen, nach diesem Wochenende wieder von einer Hüttentour berichten zu können. Leider ist daraus nichts geworden. Wir hatten auch schön alles geplant, aber als ich am Mittwoch um halb 8, eine Stunde vor Eröffnung, am Tapir Bookstore war um eine Hütte zu reservieren, warteten schon zwei andere, von denen einer unseren Hüttenfavourit und einer unsere Alternative buchen wollten, toll!
Naja, diese Woche gibts nen neuen Anlauf. Dann werde ich glaub ich Zelt und Schlafsack einpacken und vor dem Bookstore campieren...

Aber wie auch immer, das Wochenende ist dann aber trotzdem noch sehr erlebnisreich geworden. Seit Mittwoch hatte sich das Wetter deutlich gebessert. Mittwoch hatte es zwar nachts dick gefroren, aber von da an wurde es bis Freitag immer wärmer und sonniger. Ok, ein paar Schauer gab es zwar immer noch, aber am Freitag hätte es tatsächlich fast den ersten Tag im September gegeben, an dem es gar nicht geregnet hätte. Nur ein 5-Minuten-Schauer führte dazu, dass ich jetzt immer noch auf den ersten regenfreien Tag des Monats warte.

Als ich am Freitag aufgewacht bin, war jedenfalls absolut wolkenfreier Himmel und ich beschloss, mich aufs Fahrrad zu schwingen, das ich übrigens eigenhändig weitgehend repariert habe (*schulterklopf*). Nach einem Blick auf die Karte habe ich mich dann auf zu einem See gemacht, der wohl von den Ausmaßen so der doppelten Größe des Urftsees entsprechen dürfte. Der Trip war echt schön. Die Straße bzw. Schotterpiste führte fast die ganze Zeit am Wasser entlang und obwohl es durchaus ein paar Häuser gab, sind mir auf den rund 40 Kilometern außer dem Postbooten, der Müllabfuhr und einem Bus voller Kinder kaum Leute begegnet. Abends hab ich dann mit Hendrik, Antonia und Jakob Doppelkopf gespielt, Pläne für Samstag geschmiedet und danach das Basement gerockt.

Am Samstag Morgen haben wir uns dann zu viert aufgemacht, einen Duatholon in die Bymarka zu unternehmen. Erst sind wir ca. 10 km bis zur Studenterhytta geradelt. Geradelt ist eigentlich der falsche Ausdruck, die Strecke ist echt böse und wir haben bereut, dass wir zum Frühstück die Testosteron-Pillen vergessen hatten. Besonders Antonias gute Laune war zwischenzeitlich doch leicht angekratzt, aber als das erste Ziel erreicht war und die Endorphinausschüttung einsetzte, waren die Strapazen schon fast vergessen. Oben angekommen, haben wir die Fahrräder angeschlossen, um uns zu Fuß, die Wege wurden fahrraduntauglich, auf den Weg zum Storheia, dem höchsten Berg Trondheims zu machen. Der Berg ist zwar mit 566 Metern nicht wirklich hoch, aber da es ja auf Meereslevel losgeht und die Baumgrenze witterungsbedingt schon bei 300-400 Metern liegt, hat man das Gefühl man wäre wesentlich höher. Der Weg war teils felsig, teils so matschig, dass man aufpassen musste, dass der Schlamm nicht oben in die Schuhe reinlaufen konnte. Absoluter Matsch-König wurde Hendrik, der an einer Stelle dachte, auf einen Felsen zu treten, der sich dann als getarntes Matschloch entpuppte und ihn fast bis zu den Knien verschlang. Zum Glück waren die Schuhe fest zugebunden, sonst wären sie weg gewesen ;-)
Doch oben angekommen, stellten wir fest, dass die "Strapazen" sich echt gelohnt hatten. In alle Richtungen hatte man einen spektakulären Ausblick: Fjord-Arme, idyllische Seen, Trondheim in der Ferne und schöne bunte Herbstwälder. Interessant war auch das Wetter zu beobachten. Waren wir bisher weitestgehend verschont geblieben, konnte man mindestens drei Stellen erkennen, an denen es stark regnete, gleichzeitig aber auch einige, an denen die Sonne durch Wolkenlücken schien.
Hier konnte ich auch mal in real den Standort meiner Windmühle besichtigen. Für den GIS-Kurs haben wir nämlich jeder einen genauen Ort bekommen, der für die Platzierung einer Windkraftanlage in Frage kommt. In mehreren Übungen sollen wir jetzt untersuchen, inwiefern unser spezifischer Standort in Frage kommt. Mein Standort war von der Bergspitze aus zu sehen und ich konnte mir jetzt mal etwas unter der Gegend vorstellen, die ich bisher nur als Computerkarten gesehen hatte.
Nach einem kleinen Badestop an einem Bergsee (nur Jakob hatte Sachen dabei und hat sich getraut) sind wir dann zurück zur Studenterhytta wo wir uns fürs samstägliche Pancake-Dinner angemeldet hatten. Nach einer Erbsensuppe, deren Masse zu mind. 98 % aus Wurst besteht, gab es dann Pfannkuchen mit Zucker, Ahornsirup und Marmelade so viel man wollte. Da natürlich galt, Gewicht für die uns noch bevorstehende Abfahrt zu sammeln, haben wir auch ganz gut zugeschlagen.
Der Weg in Tal ging dann auch unverschämt schnell. Wenn man bedenkt, wie lange wir uns da hoch gequält haben...


Neue Rubrik: Norwegische Eigenart der Woche

David Hasselhof
Aus irgendeinem Grund scheint hier zur Zeit David Hasselhof unheimlich populär zu sein. Der ungekrönte King of Trash-Pop ist in der norwegischen Musikszene omnipräsent. In drei verschiedenen Locations habe ich jetzt schon sein "Baywatch Theme" gehört und in einer Piano-Bar, in der ich am Donnerstag war, hat der Entertainer Baywatch und "I've been looking for freedom" in direkter Abfolge gespielt und damit die Masse zum Kochen gebracht. Auch im Radio läuft das Zeug andauernd, teils in verschiedenen Remixen, die das Original in punkto schlechtem Geschmack noch deutlich übertreffen.
Meine Theorie: Seitdem Videos von David Hasselhofs Alkoholexzessen im Internet aufgetaucht sind, huldigen die Norweger auf diese Weise einem Seelenverwandten.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Huhu,

fröhliche TT-Grüße, macht Spaß, dein Blog zu lesen, vor allem während der Arbeitszeit :D. Ich wünsch Dir noch eine schöne Zeit, viele Abenteuer und ausreichend Inspiration, um sie den ollen Zuhausegebliebenen zu schildern. ;)

Annette