Irgendwie stelle ich fest, dass die Aktualität meines Blogs doch langsam nachlässt. Es ist aber auch verdammt viel los zurzeit und ich komm irgendwie zu nix: Der viele schöne Schnee muss zum Skifahren genutzt werden, die Uni wird langsam wieder anstrengender, ich muss meinen Ferienrückstand für meine TT-Arbeit abarbeiten und dann war ja auch noch Handball EM.
Für dieses Wochenende war eigentlich eine Hüttentour geplant und auch begonnen worden, aber zum ersten Mal haben wir es nicht geschafft die Hütte zu erreichen und mussten umkehren. Gut, im Nachhinein wars vielleicht auch etwas naiv, bei Dunkelheit (konnten wieder erst nachmittags losfahren), schlechter Wetterprognose und schwierigem Terrain die Nicokoia erreichen zu wollen, aber versuchen kann mans ja mal...
Ausgerüstet waren wir eigentlich ganz gut mit GPS, ausreichend Kartenmaterial und Schneeketten für die Anreise, aber das half diesmal wenig. Am Anfang konnten wir noch einer Schneemobilspur folgen, aber relativ kurz nachdem wir den Weg verlassen hatten und querfeldein weiter wollten, war Schluss. Der Schnee war einfach zu tief und schwer um halbwegs vernünftig vorwärts zu kommen. Dazu ging es durch ein bewaldetes Gebiet recht steil bergauf. Das GPS konnte uns zwar die Richtung sagen, in der wir uns orientieren mussten, aber die kurzfristige Navigation, also die Route für die nächsten 50 Meter, war jedesmal unheimlich schwer zu finden. Mondlicht gabs diesmal leider keins und die Kopflampen reichen halt auch nur ein paar Meter. Als dann noch starkes Schneetreiben und starker Wind einsetzte war Schluss. Auf dem Rückweg hatten wir dann sogar schon Probleme die Straße zurück zu finden, von den Spuren vom Hinweg war absolut nichts mehr zu sehen. In kürzester Zeit hatte es 5-10 cm geschneit.
Auch die Rückfahrt mit den Autos wurde noch einmal zu einem kleinen Abenteuer. Im lockeren Neuschnee griffen die Schneeketten teilweise gar nicht und Autos und Fahrer wurden mal ordentlich auf Ralleyfähigkeiten getestet. Das alle Prüfungen bestanden wurden, kann ich leider nicht vermelden. Der von Matthäus gefahrene Golf fand es an einer Stelle attraktiver, die Ideallinie zu verlassen und einen großen Schneehaufen aufzusuchen, der sich zum Glück vor der Leitplanke befand. Und Kais Polo hatte offensichtlich das Bedürfnis herauszufinden, wie tief der Schnee im Graben denn jetzt wirklich ist. Naja, mit vereinten Anschiebekräften schafften wir es schließlich, beide Autos unbeschadet ins Tal zu manövrieren, wo uns die schneefreie E6 sicher nach Hause brachte.
Einen Vorteil hatte der gescheiterte Cabin-Trip aber: Er schaffte zeitlichen Raum für ein attraktives Wochenendalternativprogramm. Da Ben, dessen Abschiedstour das Wochenende eigentlich werden sollte, viel Fleisch für die Hütte gekauft hatte, beschlossen wir kurzerhand für Samstag Abend ein Grillen zu veranstalten. Der Abend war super und wurde ganz schön lang. Allerdings passiert mir ein ziemlich dämlichen Missgeschick. Meine mindestens 10-Jahre alten Winterschuhe hatte ich hier sehr lieb gewonnen, weil sie so ein tolles Profil haben/hatten. Leider hab ich die gestern beim Füßewärmen am Feuer wohl etwas zu nah an die Flammen gehalten. Jedenfalls ist das schönen Profil komplett weg geschmolzen und ich habe jetzt das, was man in der Formel 1 Slicks nennt. Definitiv nicht die richtige Sohle für den Zustand der Wege hier.
Skilaufen: Da in den letzten Tagen jetzt wirklich mal richtig viel Schnee gefallen ist, haben wir diverse Skitouren hier in der Umgebung unternommen. Die alle einzeln zu beschreiben, hab ich jetzt keine Zeit und Lust, ich will auch meine Leser nicht mit Langweile vergraulen, aber ein paar erwähnenswerte Erkenntnisse gab es doch:
1. Es ist extrem demotivierend, abends in der Bymarka auf den gut präparierten Nachtloipen zu laufen, weil man in Sekundenabständen von auf Luftkissen zu schweben scheinenden, nahe der Lichtgeschwindigkeit rasenden Norwegern (diese können auch mal 8 Jahre und 1.20 Meter groß sein) überholt wird.
2. Es macht Spaß, auf Langlaufskiern eine rote Abfahrtspiste hinunterzufahren, es geht aber nicht lange gut.
3. Stefan und Sebbi haben die Arschbremstechnik bis zur Perfektion entwickelt
4. Wenn man Waxskier hat, sollte man hin und wieder auch mal Waxen.
5. Das Licht auf den Nachloipen der Strindamarka geht um 23 Uhr aus, wenn man Glück hat und Vollmond ist, findet man aber trotzdem zurück
Norwegische Eigenart der Woche: Sportliche Ignoranz
Wie schon erwähnt, war bis heute Handball-EM. Und zwar in Norwegen! Die Ticketpreise waren typisch norwegisch, daher hab ich mich darauf beschränkt die deutschen Spiele im Fernsehen zu gucken, obwohl Deutschland dreimal in Trondheim gespielt hat. Folglich traf ich mich auch gestern vor dem Grillen mit einigen, um das Halbfinale zu gucken. Wir saßen schön beisammen, schalteten den Fernseher ein und sahen... nichts!
Das Spiel wurde im norwegischen Fernsehen nicht übertragen.
Meine Theorie: Dieses Mal ist die Lösung für das scheinbar unerklärliche Phänomen denkbar einfach: Norwegen war tags zuvor aus dem Turnier ausgeschieden. Daher besteht für die Norweger kein Interesse mehr an den folgenden Spielen. Dass das Turnier im Land selbst stattfand, scheint dabei keine Rolle zu spielen.
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