So, ehe ich jetzt auf die schönen Ereignisse des vergangenen Wochenendes eingehe, muss ich erstmal meinem Unmut über das unglaubliche Scheißwetter in Trondheim Luft machen...
Am Freitag hatte es endlich mal wieder geschneit und ich dachte schon, der Winter würde jetzt endlich richtig kommen, aber weit gefehlt. Als wir am Sonntag vom Wochenendtrip zurück kamen, war schon wieder alles weggetaut. Aber es wurde noch schlimmer. Montag setzte auf einmal starker Wind von Süden her ein und das Thermometer kletterte bis auf 7(!) Grad. Auch gestern war es noch total warm und ich konnte ohne Mütze und Handschuhe zur Uni fahren. Soll das der norwegische Winter sein?
Ein bisschen kälter ist es inzwischen zwar wieder geworden, aber wenn ich aus dem Fenster gucke, sehe ich jetzt das, was ich hier im Januar nun wirklich nicht erwartet habe: Regen :-(
Naja, aber im Gegensatz zu Zuhause hat man hier bei Sauwetter immer noch den Vorteil, ratz-fatz im Landesinneren zu sein, wo auf den Winter ein wenig mehr Verlass ist und es zwar weniger Niederschlag gibt, dieser aber dann wenigstens als Schnee fällt.
So machte ich mich am vergangenen Freitag mit einer 8-köpfigen Gruppe auf den Weg zur Sonvasskoia. Einer wunderschön an einem See gelegenen Hütte 1,5 Autostunden östlich von Trondheim. Da einige der Teilnehmer erst nachmittags konnten, fuhren wir diesmal erst um 4, also schon im Dunkeln los. Da zwei aber im Herbst schon einmal auf der gleichen Hütte waren und den Weg kannten, war das kein Problem. Außerdem war die Anreise diesmal auch recht einfach. Vom Parkplatz aus waren es nur 1-1,5 Skistunden bis zur Hütte.
Auf dem Weg, der mit 4 Mann + Gepäck + Skiausrüstungen in einem Polo (der gleichen Baureihe wie meiner) übrigens weniger komfortabel war, mussten erstmalig die Schneeketten beweisen, wofür sie erfunden wurden. Denn eine 10 Kilometer lange Mautstraße, die recht steil in die Berge hineinführte war dann doch zu viel für den voll beladenen Polo. Mithilfe der Ketten erreichten wir aber dann weitgehend problemlos den Parkplatz, auf dem auf Skier umgesattelt wurde.
Der Weg zur Hütte war dann bereits weitestgehend durch einen Schneemobilspur markiert, so dass wir mithilfe unserer Kopflampen kein Problem mit der Navigation hatten. Der See, an dem die Hütte liegt, scheint im Übrigen ein sehr beliebtes Wochenendreiseziel der Trondheimer zu sein, denn rund um den See stehen bestimmt 30-50 Hütten, oder so.
Die Hütte ist von denen, die ich bisher gesehen hab, klar die am schönsten gelegene. Etwa 20 Höhenmeter oberhalb des Sees, am Südhang und mit einer tollen Aussicht. Gegen 22 Uhr hatten wir sie schließlich erreicht, richten uns ein, befreiten die nahe Wasserstelle von Eis und kochten Nudel mit Soße.
Am nächsten Tag teilten wir uns in mehrer Gruppen auf. Die Angler unter uns bohrten ein paar Löcher in den See und probierten ihr Glück beim Eisfischen. Ich begab mich mit Caro und Simon auf eine entspannte Skitour. Zuerst fuhren wir immer am Hang oberhalb des Sees entlang, bis wir auf Höhe eines anderen Sees waren. Dort wagten wir die Abfahrt ins Tal und fuhren über die Seen zurück. Das Eis der Seen war 25-30 cm dick (wie unsere Bohrungen ergaben) und damit locker tragfähig. Trotzdem eine außergewöhnliche Erfahrung, denn so flaches Langlaufterrain findet man in Norwegen sonst selten.
Die Eisfischer waren inzwischen erfolgreich gewesen und hatten eine beachtliche Forelle gefangen. Am Abend wurde diese dann zusammen mit viel zuvor eingekauftem Lachs zubereitet und genüsslich verspeist.
Am Rückreisetag ließen wir uns sehr viel Zeit mit dem Frühstück und dem Aufräumen der Hütte. Wir nahmen diesmal eine Abkürzung über den See und holten ein letztes Mal die Fischfallen ein. Wieder hatte eine, diesmal allerdings etwas kleinere, Forelle angebissen.
Zusammen mit Simon, Michael und Caro fuhr ich auf Skiern dann schon einmal vor, denn wir wollten die Passstraße ins Tal statt wieder mit dem Auto noch mit Skiern befahren. Am Anfang ging das auch super, es ging halt fast nur bergab und machte deshalb super Spaß. Später kam dann allerdings doch das ein oder andere Mal der Asphalt durch und ich hab mir leider doch ein paar ordentliche Kratzer in meine Skier geholt. Ungefähr nach 6-7 Kilometern holten uns die Autos dann ein und wir fuhren wieder eng gedrängt zurück nach Trondheim.
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